FAQ

Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Konkurrenz

Frage:

Was haben die Taxifahrer gegen die neuen Anbieter?

Antwort:

Die neuen Anbieter verlangen minimale Preise, weil sie wissen, dass Taxis beim Dumping nicht mithalten können. So können sie die Taxis vernichten und den Markt übernehmen. Vorerst lassen sich die neuen Anbieter ihre Verluste von einem Geldgeber bezahlen, der sich später das Geld von den Kunden zurück holen wird.

  • Moias Verluste finanziert der VW Konzern durch den Verkauf von Autos.
  • Clevershuttles Verluste bezahlt die Bahn und damit der Steuerzahler.
  • Iokis Verluste bezahlt auch die Bahn und damit auch der Steuerzahler.
  • MyTaxis Verluste bezahlt der Mercedes-Benz Konzern.
  • Ubers Verluste bezahlen die Investoren/ Aktionäre.

Taxiunternehmer haben diese Möglichkeit nicht, denn der Tarif ist festgelegt und lässt keinen Spielraum zu. Wenn ein Taxiunternehmen seine Eigenwirtschaftlichkeit nicht plausibel nachweisen kann, wird es von der Hambuger Verkehrsbehörde stillgelegt.
Keiner der neuen Anbieter arbeitet eigenwirtschaftlich, ihre Verluste sind enorm. Bezahlen wird sie jedoch jemand anders und zwar Sie.
Wenn Sie sich darüber ärgern, dass die S-Bahn schon wieder ausfällt, dann halten Sie sich vor Augen, dass die S-Bahn, ebenfalls der Deutschen Bahn gehört, die jedoch lieber in Clevershuttle und Ioki investiert, statt in die Beseitigung der Probleme der S-Bahn.

Der Tarif

Frage:

Warum ist Taxifahren so teuer?

Antwort:

Fragen Sie nicht uns, fragen Sie die Behörde. Sie legt den Tarif fest, nicht die Taxifahrer!
Dieser Tarif wird errechnet anhand der Preis-Entwicklung für Kraftstoff, Betriebskosten, aber auch Lebenshaltungskosten, z.B. Wohnungsmieten. Der Grund warum Uber-Fahrer in New York teilweise in ihren Autos schlafen, ist, dass die keinen Tarif haben, sondern die Preise für ihren Fahrdienst von Uber bestimmt werden, nicht vom Staat. Aber das nur am Rande.
Zu den Betriebskosten, die viele Kunden nicht bedenken, kommen dann natürlich noch Steuern und Abgaben und da Taxiunternehmen ihren Betriebssitz im Pflichtfahrgebiet haben müssen und nicht auf den Cayman-Inseln, kommen Steuersparmodelle wie die der Konzerne, für uns also nicht in Betracht.
Der Tarif für Taxifahrten wird deshalb vom Staat - durch die Verkehrsgewerbeaufsicht - bestimmt, weil der Staat seinen Bürgern eine bezahlbare Mobilität garantieren will. So stehts im PBefG, dem Personenbeförderungsgesetz.
"Bezahlbar", nicht billig!
Taxifahren ist deshalb kein Schnäppchen, weil es für die Gesetzgeber 1961 keine Frage war, dass Mobilität durch Taxis nur dann gewährleistet werden kann, wenn die Kutscher davon leben können. An diesem simplen Mechanismus hat sich bis Heute nichts geändert. Genauso wie die Erde immer noch eine Kugel ist.
Ausserdem dient der für alle verbindliche Tarif dazu, die Kosten für eine Taxifahrt kalkulierbar zu machen. Die Fahrt kostet immer das selbe. Egal unter welchen Umständen. Auch am Wochende und nachts. Auch zu Silvester. Auch wenns schneit. Auch wenn Busse und Bahnen nicht fahren.
Dieser verbindliche Tarif sorgt ausserdem für Chancengleichheit unter den Taxiunternehmen und verhindert Monopolbildung und selbst ruinierenden Wettbewerb. Und zwar zum Schutz der Bürger und ihrer öffentlichen Verkehrsinteressen.

Aufs Auto verzichten

Frage:

Aber würden denn nicht mehr Menschen auf das eigene Auto verzichten, wenn die Angebote der Fahrdienstleiter durch Ridepooling attraktiv sind?

Antwort:

In New York, San Francisco, London, aber auch in Berlin und München gibt es Fahrdienstleistungen wie die von Moia schon seit Jahren (Uber, Lyft etc). Auch dort werden Sammeltaxifahrten unter den Anglizismen "Pooling, "Sharing" und "Hailing" seit Jahren angeboten. Ein Rückgang des Verkehrs mit Privat-PKW ist in keiner dieser Städte festzustellen. Im Gegenteil, dort spricht man bereits vom "Uber"-Stau. In London und New York versuchen die Bürgermeister das Problem wieder einzufangen, bisher mit mäßigem Erfolg.

Weniger Privat-PKW

Frage:

Stimmt es, dass die Menschen in Zukunft weniger Autos kaufen werden und die Industrie neue Märkte braucht?

Antwort:

Die Fa. VW hat im letzten Jahr mehr Autos verkauft, als Jemals zuvor. Es gibt kein Indiz für die Behauptung, Konsumenten würden in Zukunft keine Autos mehr kaufen. Die Zahl der Neu-Führerscheine nimmt zu. Es gibt auch kein Indiz, dass VW diesen Konsumenten in Zukunft keine Autos mehr verkaufen will, um die Umwelt zu schonen und den Verkehr zu entlasten.

Weniger Verkehr

Frage:

Entlasten die neuen Anbieter nicht den Verkehr, weil man aufs eigene Auto verzichten kann?

Antwort:

Untersuchungen haben gezeigt, dass viele der Fahrten ohne diese neuen Anbieter zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPVN gemacht worden wären und zwar von Menschen, die gar kein Auto besitzen.
Bei der Abwägung zwischen Bequemlichkeit und Preis nutzen diese Menschen für kurze Strecken einen billigen Fahrdienstleister statt der U-Bahn, dem Bus, dem Fahrrad oder statt einfach zu Fuß zu gehen. Fachleute sprechen hier von Bequemlichkeitsfahrten".
Das Ergebnis ist mehr Verkehr, nicht weniger und führt zu Kannibalisierungseffekten des ÖPVN, zu dem auch Taxen gehören.
Für solche "Bequemlichkeitsfahrten" werden bisher auch Taxen genutzt, aber dann eben zu einem höhren Preis, als mit einem Moia, Clevershuttle o.Ä.


Anmerkung:

Wir haben nichts gegen Bequemlichkeit, aber sie sollte ihren Preis haben und nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen.

Taximonopol

Frage:

Was ist das Taximonopol?

Antwort:

Es gibt kein "Taximonopol". Ein Monopol zeichnet sich dadurch aus, dass es nur einen großen Anbieter gibt, der seine Preise nach Belieben bestimmen kann. Das kann das Taxigewerbe nicht. Es besteht aus vielen kleinen Betrieben, die miteinander konkurrieren, aber ihre Preise von den Behörden diktiert bekommen. Man nennt es "Tarif", genau wie bei Bus und Bahn, denn Taxis sind genauso Teil des ÖPVN.

Die Taxilobby

Frage:

Wie mächtig ist die Taxilobby?

Antwort:

Die "Taxilobby" besteht im Wesentlichen aus dem Bundesverband Taxi und Mietwagen E.V, der wegen seiner Trägheit intern in der Kritik steht.
Wenn man bei Lobby-Control das Stichwort "Taxilobby" eingibt, bekommt man dieses Ergebnis:


Wenn man dagegen "Autolobby" eingibt, bekommt man dieses Ergebnis:


Der offizielle Verband der Autolobby ist der VDA.

Zitat VDA Website

Dem VDA gehören über 600 Unternehmen an. Sie produzieren in Deutschland Automobile, Anhänger, Aufbauten, Busse sowie Kfz-Teile und -Zubehör und sind weltweit aktiv.

Der VDA ist so gut mit der Politik vernetzt, dass einer der Vorgänger von Verkehrsminister Scheuer, Ex-Verkehrsminister Wissmann, auf Wunsch der Bosse von Daimler, VW und Porsche dort Chef-Lobbyist wurde.
Noch Fragen?
Danke.

Ein Einzelner

Frage:

Wie kann kann es sein, dass ein einzelner Taxiunternehmer ein Projekt wie Moia behindern oder gar stoppen kann?

Antwort:

Es ist kein "einzelner", denn hinter ihm steht fast das gesamte hamburger Taxigewerbe. Ivica Krijan klagt stellvertretend für alle Hamburger Taxifahrer, weil Sammelklagen in Deutschland nicht zugelassen sind. Für die beträchtlichen Kosten sammelten die Taxifahrer untereinander für die benötigten Gelder.
Ein deutsches Gericht hat nach gründlicher Prüfung auf 60 bzw. 41 Seiten festgestellt, dass ausreichend Indizien darauf hindeuten, dass durch die Genehmigung von Moia und Clevershuttle, die Rechte des Taxigewerbes verletzt sein könnten.
Weltweit wehren sich Taxiunternehmer und Fahrer gegen Fahrdienste wie Uber&Co. In Hamburg sind es Moia und Clevershuttle und demnächst auch Uber und den kommenden Mietwagen-Dienst von MyTaxi.

travis bickle