Heute erreichte uns kurz vor ihrer Veröffentlichung eine Geschichte aus Berlin, die es in sich hat.
Unsere Berliner Freunde, die kürzlich noch von ihren Herbergs-Eltern der "Innung des Berliner Taxigewerbes" wegen einer Unartigkeit vom Netz genommen wurden, kommen plötzlich mit einer investigativen Geschichte um die Ecke, in der es - ausgerechnet - um eine Gruppe Hamburger Taxifahrer geht, die mit verdeckten Operationen gegen die Mietwagen von Freenow Ride vorgegangen sind. In einem Interview, das Yps und ihr Team mit den Hamburger Kollegen geführt hat, wird die Geschichte erzählt und es werden die Hintergründe aufgedeckt, die dazu geführt haben, dass Freenow Ride in Hamburg nicht mehr angeboten wird.
Der Text heisst "Clown Busters" und darin wird auch die Rolle der Verkehrsgewerbeaufsicht, unserer geliebten Hamburger Taxi-Behörde beschrieben.
Hamburg: Die Hamburger Taxi-Behörde arbeitet ähnlich wie die Polizei auf der Reeperbahn. Sie will wissen, was läuft in ihrem Kiez und sie will ihre Pappenheimer kennen…
Hamburg: Die Firma ‚MyChauffeur‘, die übrigens ihren Hauptsitz in Berlin hat, hat Aufträge für Freenow, Uber und auch andere Plattformen gefahren...
Wir kannten jedes Kennzeichen, jede Marke, jede Farbe und konnten die Autos zuordnen. Wir kannten auch viele der Fahrer und wussten auch, an welchen Tagen sie auf welchen Autos für welchen Anbieter fuhren und auch, wie viele Stunden… – wir nennen sie übrigens ‚Clowns‘.
Berlin: Wieso Clowns?
Hamburg: Das hat inzwischen Tradition. In USA und UK nennen die bösen Taxifahrer die Uberfahrer “Clowns”. Und zwar weil sie keine Taxifahrer sind, keine Profis. Sie kennen sich nicht aus, mussten nichts lernen, haben keine Prüfung abgelegt und mussten nichts vorweisen, um fast den gleichen Job zu machen, wie wir. Sie tun also nur so als ob und lassen sich von einem Ausbeuter wie Uber anstiften, diese Dummheiten aufzuführen. Es sind keine Erwachsenen, keine Männer, die einen ehrlichen Job machen.
Berlin: Wie habt ihr das alles über die Clowns herausgefunden?
Hamburg:
Wir hatten eine kleine, aber feine Truppe handverlesener Kollegen gebildet, die während der Schicht und an freien Tagen auf die Jagd gingen…
Am Ende haben wir sogar Treibjagden gemacht…
Man kann sie mit unserer Methode auch gleich mehrfach abschießen, denn insbesondere die Ride-Clowns von ‚MyChauffeur‘ hielten sich an gar nichts.
Kommentar:
Es ist irgendwie leicht befremdlich, dass ausgerechnet eine Berliner Publikation über interne Hamburger Aktivitäten berichtet, aber sei's drum. Was jedoch auffällt ist, dass die Hamburger Kollegen es bei ihren Aussagen ganz schön krachen lassen. Obige Zitate geben davon nur einen dezenten Vorgeschmack.
Besonders die Aussagen zur Rolle unserer Hamburger Taxi-Behörde und ihrer Akzeptanz im Hamburger Taxigewerbe sind in ihrer sehr positiven Darstellung problematisch.
Wir haben nicht vergessen, wer uns MOIA in Hamburg eingebrockt hat und mit welcher Gangart die Behörde den Prozess gegen uns betrieben hat. Wir erinnern uns daran, wie die Behörde nach dem ersten Urteil des Verwaltungsgerichts den Vollzug der Genehmigung einfach angeordnet hat. Wir erinnern uns an die von der Behörde nicht verfolgten Verstöße MOIAs gegen die Auflagen bzgl. der "Virtuellen Haltestellen". Wir erinnern uns an The Glitz und seine juristischen Volten.
Insgesamt wirken die Aussagen dieser "Clown Busters" über ihren Kampf gegen die Mietwagen ziemlich vollmundig, fast etwas selbstgerecht und ob das alles so stimmt, kann man nicht wissen, da sie anonym bleiben und irgendwo im Geheimen unterwegs sind.
Aber - jeder soll ich selbst ein Bild machen. Den ganzen Stunt gibt es dort:
Lest das einfach selbst.
17.9.`19
Popcorn
Am 8. September, einem Sonntag, wurde bekannt, dass VW übers Wochenende den Chef von Moia - Ole Harms - sowie einige Führungskräfte gefeuert hatte.
Am 9. September, dem Montag darauf, reagierte die Qualitäts-Presse nicht mit Hintergrundrecherchen oder Analysen, keine kritische Artikel erschienen zu der Frage, warum Moias Führung geköpft worden war.
Stattdessen ermöglichte das Abendblatt Moia zu erklären, warum die weit verbreitete Wahrnehmung von leer fahrenden Moias falsch sei. Die Fahrzeuge müssten so oft zum Laden fahren und die Fahrer zur Pause. Weiterhin wurden verschiedene Erfolgsmeldungen rapportiert unter Anderem 1 Mio. Fahrgäste.
Was nicht in der Presse erscheint, hat nicht stattgefunden. Die Symbolwirkung von Ole Harms Abgang fällt aus. Niemand wird es Morgen noch wissen. Gute PR-Arbeit von Moia.
Am 13. September, einem Freitag, wurde ebensfalls vom Abendblatt vermeldet, dass Moia nun auch im Miniaturwunderland vertreten ist. Ob das Moia-Modellauto leer dargestellt wird oder besetzt, konnte zu Redaktionsschluss noch nicht verifiziert werden. Jedenfalls gehört Moia damit quasi offiziell zu Hamburg, ganz egal, was die Testphase ergibt, die Entscheidung fiel im Miniaturwunderland.
Am 16. September, einem Montag nun ein 4fach Interview im Abendblatt mit Hamburgs Mobilitätskapitänen, keiner davon aus dem Taxigewerbe, aber dafür der neue Moia CEO Henrich.
Angesprochen auf die leer herunfahrenden Moias erklärte Robert Henrich, er könne diesen "subjektiven Eindruck" nicht bestätigen. Man habe bisher zirka 500.000 Fahrgäste gehabt.
Eine Aussage, die irritiert, denn die Woche davor war es noch 1 Million. Man muss auch diese Aussagen von Moia, erst recht wenn sie mit Zahlen zu tun haben, etwas genauer recherchieren. Dann heisst es: Zirka 420.000 in Hannover und zirka 600.000 in Hamburg. Aber schön - was sind schon 100.000 unter Freunden, oder?
Henrik Falk, Chef der Hochbahn assistiert dann auch gleich und erkärt:
Hochbahnchef Falk
Man sollte den Dingen auch die nötige Zeit geben und nicht gleich nach zwei Wochen sagen: „Da sitzt ja keiner drin.“
Man könnte jetzt einwenden, dass die Moias seit 5 Monaten (überhaupt nicht) leer herumfahren und nicht erst seit 2 Wochen, aber was sind schon ein paar Monate unter Freunden, oder?
Im Weiteren beklagt Herr Henrich das PBefG, beschwert sich über die zu kurze Zeit der Experimentierklausel und erklärt Carsharing plötzlich für gescheitert:
Ex-Car2Go Chef Henrich
Carsharing wird uns nicht viel helfen, denn es löst das Flächenproblem nicht. Sie haben immer noch ein Auto mit meist nur einem Nutzer, und es braucht Parkfläche in der Stadt.
Ebenso plötzlich distanziert sich Herr Henrich diskret, aber eindeutig vom autonomen Fahren.
Moia Experte Henrich
Alle Experten haben das Thema lange zu euphorisch gesehen.
Herr Henrich hat nun plötzlich erkannt, dass autonomes Fahren auch zu mehr Verkehr führen würde, weil sich dann ja auch diejenigen mit einem PKW chauffieren lassen könnten, die gar keinen Führerschein besitzen.
Wir sind gespannt, wovon sich Herr Henrich zukünftig noch distanzieren wird und welche überraschenden Aussagen er noch treffen wird.
In der heutigen Ausgabe des Abendblattes erfährt man viele interessante Einzelheiten über Moia, die man so noch nicht kannte.
Der Aufhänger ist eine Samstag-Schicht einer Moia Fahrerin, die auch persönliche Sachen erzählt, zum Beispiel was sie vorher beruflich gemacht hat und wie Moia funktioniert. Man erfährt, wie ihr der Job gefällt und wie Moia funktioniert, man erfährt wie ihr Alltag abläuft und wie Moia überhaupt funktioniert. Ausserdem erfährt man, dass Moia im Vergleich zum Taxi viel billiger ist. Es wird geschildert wie sie ihre Schicht beginnt und man erfährt, dass Moia viel billiger als Taxi ist und dann werden die Reaktionen der Fahrgäste geschildert, die sich freuen, dass Moia im Vergleich zum Taxi viel billiger ist. Aber es wird auch ein Fall geschildert, wo mal etwas mit der Abrechnung nicht geklappt hat, aber das macht nichts, denn Moia ist im Vergleich zum Taxi viel billiger und manchmal sogar super viel billiger!
Ausserdem werden die Fahrten geschildert, die in dieser Schicht mit dem Moia gemacht wurden. An einem Samstag, zur Prime Time.
Aus der Pooling-Perspektive ergibt sich hier für die Verkehrsentlastung durch Moia kein gutes Bild:
Start Ziel Strecken laut GoogleMaps
Holsteinischer Kamp -> Rellinger Straße = 8,6 Km
Methfesselstraße -> Armgartstraße = 7,5 Km
Alsterterasse -> Borgfelderstraße = 3,7 Km
Schultzweg -> Steinhöft = 2,6 Km
Hohe Bleichen -> Hammer Steindamm = 6 Km
Caspar-Voght-Straße -> Hartwicusstraße = 3,3 Km
Süderstraße -> Isestraße = 9,4 Km
Hein-Hoyer-Straße -> Claudiusstraße = 9,2 Km
Esplanade -> Steilshoper Alle = 9,7 Km
Gesamt = 60Km
Gestartet ist das Fahrzeug beim "Hub", wie der Betriebshof von Moia genannt wird, weil das auf Englisch geiler klingt als "Betriebshof" und ist dann erstmal leer nach Eppendorf gefahren, weil dort der "Zielkorridor" ist. Dann hat sich die Fahrerin in das System eingeloggt und bekam den ersten Auftrag im Stadtpark. Weil dieser erste Auftrag jedoch eine Fehltour war, ist sie von dort nach Barmbek-Süd.
Schichtbegin
Niendorfer Weg -> Eppendorf (Eppendorfer Marktplatz) = ~ 3 Km
Und zu Schichtende ging es von Steilshoop, nähe "Steilshooper Eck", zurück zum geilen Hub in Groß Borstel.
Steilshooper Allee -> Niendorfer Weg = ~ 9,5 Km
Gesamt = ~ 9,5 Km
Das ergibt:
Anfahrt Hub -> 1 Kunde = ~ 10,5 Km
Rückfahrt letzter Kunde -> Hub = ~ 9,5 Km
Gesamt = ~ 20 Km
Gesamt (brutto)
Strecke netto = 60 Km
Strecke brutto = ~ 20 km
Gesamt = 80 Km
Da wir aufgrund eigener Testfahrten wissen, dass Moias sehr viele Umwege machen - z.B. weil ihre Tür auf der rechten Seite ist - kann man davon ausgehen, dass die Brutto-Summe in Wahrheit höher ist. Trotzdem haben wir hier konservativ gerechnet und können deshalb einen Pooling-Index von 0,75 ferndiagnostizieren, der vermutlich in Wirklichkeit deutlich niedriger liegt.
Und das ist das Prime Time Pooling von Moia.
Now Playing:
1.6.`19
Reality Check
Das Abendblatt über Mobilitäts-Mumpitz und die Propaganda der Experten aus Politik und Industrie. Es stellt Studienergebnisse des Institut für Verkehrswissenschaft an der Uni Münster, des Infas-Instituts im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, der Technische Uni Wien und dem Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin, den Behauptungen von Experten der CDU und der BWVI gegenüber.
Während alle Studien der Institute zu dem Ergebnis kommen, dass die bekannten Phrasen über Verkehrsentlastung durch neue Dienste Mumpitz sind, fahren die "Experten" mit dem Mumpitz einfach fort als wären sie auf Autopilot.
Ein Beispiel. Während eine Sprecherin der Behörde für Wirtschaft und Verkehr voll auf das autonome Fahren abfährt und zwar weil:
Susann Meinecke von der BWVI
Alle Fahrzeuge könnten gleichzeitig losfahren, wenn Grün ist. Bereits wenn ein kleiner Teil der Fahrzeuge vernetzt ist, wird der Verkehr flüssiger.
Doch das Abendblatt stellt der Phantasie der Beamtin einfach frech das Ergebnis der Wissenschaft gegenüber:
Auf der anderen Seite kommt unter anderem die Technische Uni Wien in einer Studie zu dem Ergebnis, dass selbstfahrende Autos wohl zu einer weiteren Zunahme des Straßenverkehrs führen, schon weil sich künftig auch Kinder oder andere Personen ohne Führerschein im Pkw fortbewegen könnten.
Zum Thema Ridesharing, Pooling oder, wie das Abendbaltt es praktischerweise nennt, bei den neuen "Sammeltaxidiensten" werden verschiedene Studien angeführt, die bewiesen haben, dass diese zu mehr Verkehr führen, nicht zu weniger.
Verkehrspolitisch betrachtet könnten solche digital gebuchten Sammeltaxis „nicht die Zukunft sein“, sagt Tilman Bracher, Bereichsleiter Mobilität am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin
Zum Schluss räumt das Abendblatt für den Verkehrsexperten der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, quasi den Rathausmarkt frei, damit er so richtig abheben kann.
Die Stadt solle darüber hinaus sogar „auf festgelegten Routen den Einsatz von Flugtaxis erproben".
So viel zur CDU.
Also - Abendblatt lesen. Jetzt!
Leider hinter Paywall. Aber es gibt die Zeitung auch am Kiosk.
23.5.`19
Bluff
Unsere Freunde aus Berlin haben wieder eine Fleissarbeit getan - oder um es in cooler Sprache zu sagen - einen "good Job". Sie haben einen amerikanischen Artikel ins Deutsche übersetzt, der sich mit dem riesigen Bluff beschäftigt, den Uber bisher durchgezogen hat.
Seit seiner Betriebsaufnahme im Jahr 2010 ist Uber so weit angewachsen, dass es heute über 45 Milliarden Dollar an Bruttoeinnahmen aus dem Personenverkehr erzielt und einen großen Teil des städtischen Personenbeförderungsmarktes erobert hat. Aber dem weit verbreiteten Glauben, es handele sich um ein hoch innovatives und erfolgreiches Unternehmen, fehlt in der wirtschaftlichen Realität die Basis.
…
Ubers längerfristiges Ziel war es, jeden bedeutsamen Wettbewerb zu beseitigen und dann von dieser quasi-monopolistischen Macht zu profitieren.
…
In einer perfekten Welt wollen Kunden saubere, funkelnde Taxis und keine höheren Preise für die erhöhte Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit zahlen, die erforderlich sind, damit die Fahrzeuge sofort erscheinen, wann immer sie wollen.
…
Der Markteintritt von Uber hat in der Tat alle wichtigen wirtschaftlichen Gründe für die Taxiregelung bestätigt. Der unbegrenzte Markteintritt hat zu ruinösen Überkapazitäten geführt, so dass niemand Geld verdienen kann und sonst lebensfähige Betreiber aus dem Geschäft gedrängt werden.
…
Durch die effektive Manipulation von Medien-Positionen schränkte Uber nicht nur die kritische Berichterstattung ein, sondern brachte die Fachpresse dazu, ihre bevorzugten Erzählungen enthusiastisch zu verstärken und die Ökonomie des Unternehmens und der Branche fast vollständig zu ignorieren.
…
Die regelmäßige Wiederholung der Unternehmensnarrative durch scheinbar unabhängige, elitäre Medien verbarg ihre konstruierten, von oben nach unten gerichteten Ursprünge und etablierte sie als akzeptierte öffentliche Meinung, die keiner weiteren Debatte bedarf.
Kommt uns das bekannt vor…?
Wenn man versteht, welche Dimension der Uber-Bluff hat und wie er gemacht wurde, versteht man auch, warum deutsche Autobauer nicht widerstehen können und einen ähnlichen Stunt probieren wollen.
Wer etwas über die ökonomischen Hintergründe erfahren will, über die Auswirkungen auf Staat und Öffentlichkeit oder wer einfach nur erfahren will, wieviel Verluste Uber inzwischen angehäuft hat, sollte diesen bisher besten Artikel über das Thema lesen.
Hier gehts zur übersetzen Version:
Und hier zum Original von American Affairs:
22.5.`19
Spielverderber Tagesspiegel
Eigentlich läuft alles super.
Aber dann bringt doch dieser Tagespiegel, eine Reportage über die schlimmen Umweltfolgen von Elektro-Mobilität! Das will doch keiner hören!
Oder doch?
Lithium. Das Alkalimetall wird oft als „weißes Gold“ bezeichnet, weil es ein Hauptbestandteil moderner Batteriezellen und somit unverzichtbar in der mutmaßlich elektro-getriebenen Zukunft ist. Lithium – eine Schlüsselressource des 21. Jahrhunderts, etwa für die Fertigung von Batterien für E-Autos.
Zum Artikel:
25.4.`19
"wohl weil"
Mit einer einfachen Suche mit den Begriffen "Moia Hamburg Klage" bekommt man die wichtigsten Qualitäts-Medien Deutschlands angezeigt, die alle über die gestrige Entscheidung berichtet haben.
Anzahl der Berichte in Qualitäts-Medien-Erzeugnis: 9
Anzahl der Recherche-Anfragen bei Ivica Krijan zu den Hintergründen der Klage: 0 Update: +1
Zitierte Statements von Moia in Qualitäts-Medien-Erzeugnis : 9
Zitierte Statements von Ivica Krijan in Qualitäts-Medien-Erzeugnis: 0
Erläuterung der Bedeutung des Beschlusses für Moia: 9
Erläuterung der Bedeutung des Beschlusses für Taxigewerbe: 0
Das Manager-Magagzin führt die Spitze an. Dessen Recherche-Ergebnis zu den Hintergründen der Klage lautet:
wohl weil er die Konkurrenz … fürchtet.
Zeit für den Finger
18.4.`19
Grün in der Mopo
Auf der Meinungsseite der Mopo ordnet Clemens Grün den Beschluss des Gericht vs. die Genehmigung von Moia in seiner politischen und gesellschaftlichen Bedeutung ein.
Lesen!
16.4.`19
Abendblatt berichtet über Klage
Guter Artikel im Abendblatt, der die rechtliche Situation beleuchtet. Leider mit Paywall.
15.4.`19
Mopo nennt Moia "Taxis"
Die Mopo berichtet als erstes Pressorgan darüber, warum trotz Gerichtsentscheid, die "Taxis" trotzdem fahren. Sehr treffend meint die Mopo damit die Kastenwagen von Moia und nicht uns.
Dies bestätigt prompt und deutlich, dass die Öffentlichkeit nicht zwischen Taxis und Moia oder Uber oder Clevershuttle trennt. Warum auch - es ist schließlich die gleiche Dienstleistung. Die von Moia und Clevershuttle immer wieder behaupteten Unterschiede - sie sind eben nur behauptet.
Voilà - wenn das keine Glaubhaftmachung ist, dann ist die Erde auch keine Kugel, sondern doch eine Scheibe.
Hier gehts zur Mopo:
13.3.`19
Verkehrtminister Scheuer
Wer sich fragt, was eigentlich mit unserem Verkehrsminister verkehrt ist, kann sich durch einen Artikel aus "Die Zeit" erhellen lassen. Man erfährt etwas über Scheuers Intentionen, seinen Politikstil und seine PR-Methoden.
Zitat aus "Der Straßenkrieger", Die Zeit
Seinen Politikstil beschrieb Seehofer gerne als Koalition mit dem Volk, und weil das Volk eben bisweilen unentschieden war, perfektionierte er die Kunst des Dafürseins bei gleichzeitigem Dagegensein.
Vieles findet er "spannend". Vernetzte Infrastruktur, selbstfahrende Autos, Satellitennavigation. Es gibt noch ein Wort, das Scheuer so gerne benutzt wie "spannend", das ist "digital". Spannend und digital, so spricht Scheuer. Verbote und Regulierung, so reden Zauderer, Gestrige, andere, jedenfalls nicht er.
...
"Scheuer tut, als könne man das Klima retten, indem man dreimal Blockchain ruft", sagt ein Mitglied der Kommission, aber neue digitale Technologien allein seien kein Wundermittel. "Er hat Angst, die Dinge wirklich anzupacken", sagt ein anderer, der nicht gerade als Mitglied der Öko-Fraktion gilt und auch anonym bleiben möchte.
Voilà:
2.3.`19
In der Zeit
Erneut ein Artikel in "Die Zeit" mit einem Statement von Ivica Krijan, dem Betreiber dieser Website und Kläger gegen die Genehmigung von Moia.
Einer von ihnen: Ivica Krijan. Der Hamburger Taxiunternehmer klagt derzeit gegen die Genehmigung von Moia und Clevershuttle.
In den Städten könnte dem Sharing die Zukunft gehören
Es gehe den neuen Anbietern nicht darum, wirtschaftlich zu arbeiten, sagt der 50-Jährige, sondern darum, ganz aggressiv mit Preisdumping in den Markt einzusteigen. "Die erzählen von Weltrettung, Digitalisierung, Innovation, von billig durch die Gegend fahren. Der Subtext ist immer: Die Taxis sind die Schmuddelkinder, dabei geht Individualverkehr nicht unter dem Taxipreis."
Er fürchtet Zustände wie in Los Angeles. Wegen Uber und Lyft brach der Umsatz des Taxigewerbes dort zwischen 2013 und 2014 um mehr als 17 Millionen Dollar ein, das ergab eine Studie der University of California Los Angeles.
Dienstag um 20:15 Uhr im TV auf Arte oder bereits jetzt online.
Einen Tag lang war das Arte-Team mit einem unserer Kollegen in Hamburg unterwegs, inkl. Kundenfahrten und Drohneneinsatz.
Der Überlebenskampf der Autobauer | ARTE
Führende Ingenieure, Manager, Lobbyisten und Politiker kämpfen weltweit um die "pole position" in der Automobilbranche.
In dem Bericht geht es nicht nur um Dieselmotoren etc, sondern auch um das Taxi und unseren Protest, der letztes Jahr begann. Und wer könnte vor der Kamera bessere und deutlichere Worte finden als Clemens Grün?
Ca. ab Minute 21:00….
Die Doku ist jetzt bereits online und kann bis zum 27.März `19 abgerufen werden.
In der Mediathek von Arte
18.2.`19
Gigantomanie
Wieder ein Spiegel-Artikel der Extra-Klasse. Es geht um Moia, Carsharing und die Auto-Konzerne.
Dieses Mal ergötzt man sich am Gigantischen. Gewinne werden jetzt in Billionen gezählt ("6,6"), neue Maßeinheiten werden erfunden ("Personenkilometer") und neuer BWL-Bullshit ("Mobilitäts-Wertschöpfungskette") wird in die Welt gedrückt. Den VW-Konzern nennt man kumpelhaft "die Wolfsburger", eben ganz so, wie man es von kritischem, unabhängigem Journalismus erwartet
Ein paar kritische Kommentare gibt es auch - jedoch bei den Kommentaren, nicht im journalistischen Teil.
8.2.`19
Taxistas
Von der Website der Neuen Züricher Zeitung:
Dies erklärt einer der Taxistas in dem Video:
Wir sprechen über etwas, das größer ist, als ein einfacher Konflikt mit dem Taxisektor. Wir sprechen von der Verteidigung der öffentlichen Dienste.
Heute ist es das Taxi, morgen kann es das öffentliche Gesundheitswesen oder die Bildung sein.
Das Problem ist größer als ein blosser Krieg zwischen Taxifahrern und privaten Anbietern. Wir sprechen von wildem Kapitalismus, wir sprechen von der „Uberisierung“ der Wirtschaft.
Hat es Jemand schon besser auf den Punkt gebracht? Bis die bereite Öffentlichkeit das begreift, wird es längst zu spät sein.
PS:
Danke Mandeep!
9.1.`19
Abendblatt: Hurra! Hurra! Moia ist da!
In seiner Online-Ausgabe von Heute macht das Hamburger Abendblatt mit folgender Überschrift auf:
Premiere am Rathaus: Moia startet Testbetrieb in Hamburg
Huch, denkt man, jetzt schon? Etwa Heute?
Auf einem schönen Hochglanzfoto sieht man einen Moia-Bulli vor dem Rathaus stehen, auf einem anderen
umringen der Verkehrssenator und die Moia-Typen zusammen mit unseren geliebten Bürgermeister, Herrn… äh, na
egal, jedenfalls stehen die da und lächeln.
Zusammen mit Ole Harms und Robert Henrich, wurde Moia am Mittwoch beim Rathaus vorgestellt - man fragt sich
nur, wem eigentlich? Allen Beteiligten auf den Fotos ist Moia bereits bestens bekannt. Die Antwort lautet
vermutlich: Dem Abendblatt wurde Moia vorgestellt, damit es berichten und die Werbetrommel rühren kann.
Wenn man die Lektüre des Artikel dann auf sich nimmt, gibt es erstmal tolle Statements aus der
Moia-Marketingabteilung, unparteiisch vorgetragen von unserem Verkehrssenator, Herrn Westhagen (parteilos).
„Es ist ein besonderer Tag“, sagte der neue Verkehrs- und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann
(parteilos)
Verkehrssenator Westhagen (parteilos) im Hamburger Abendblatt
Im weiteren Verlauf des Artikels wird Herr Westhagen (parteilos) mit der üblichen Desinformation zitiert,
das PR-Element "weniger Stau durch Ridesharing" ist dabei, auch das übliche "Umwelt"-Argument.
Moia ist ein zusätzliches Angebot, eine Ergänzung, um die Mobilität in Hamburg umweltfreundlicher, leiser
und sicherer zu machen. Der Stadtverkehr insgesamt wird entlastet“, sagte Westhagemann.
Verkehrssenator Westhagen (parteilos) im Hamburger Abendblatt
Aber, weil Herr Westhagen (parteilos) parteilos ist, überlässt er es Ole Harms die klassische SPD-PR zu
äussern und das geht so:
Moia-Chef Harms betonte: „Es gibt derzeit kein größeres privatwirtchaftliches Ridesharing-Projekt. Große
Teile der Software und des Fahrzeugs sind in Hamburg entwickelt worden." Der Moia-Standort in der Hansestadt
habe bereits mehr als 100 Mitarbeiter.
Ole Harms im Hamburger Abendblatt
Haben es alle bemerkt? Das PR-Element "Arbeitsplätze" ist dabei, das PR-Element "Standort-Vorteil" ist dabei
und das PR-Element "Gut für die Wirtschaft" ist dabei. Sowas erledigt die SPD normalerweise selbst, aber die
Zeiten haben sich offenbar geändert.
Ach ja, man erfährt auch noch, dass Moia erst im April starten will, nicht wie bisher verlautet im März bzw.
ursprünglich ja im Januar, also jetzt. Die gestrige Präsentation dient also offenbar dazu, den Zeitplan für
den Start von Moia besser aussehen zu lassen und der Artikel im Abendblatt ist so eine Art "Beweis" dafür.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, zum dem Artikel geht es da lang…
Update:
Auch SPON steigt ein und erfüllt seine journalistische Pflicht mit einem unkritischen Werbe-Artikel für das neue Produkt aus dem VW-Konzern.
Und natürlich ist der NDR auch dabei.
3.12.`18
Auto Bild: Fahrdienste verstopfen Städte
In ihrer neuen Ausgabe berichtet die Auto Bild über Moia&Co. Alles was wir über dieses Thema schon wissen und
worüber immer wieder von verschiedenen Seiten kritisch berichtet wurde, hat in den Artikel Eingang gefunden.
Amerikanische Erfahrungen, Studien und Erkenntnisse über die Auswirkungen von solchen Fahrdiensten wie Uber
oder Moia auf den ÖPVN. Auch ein gewisser hamburger Taxiunternehmer, Kläger und Betreiber dieser Website kommt
zu Wort.
Solch aufklärende Artikel sind wichtig, damit alle Verantwortlichen vorher wissen, dass sie sich nachher nicht
rausreden können.
24.11.`18
Die Welt: Moia Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht eines Journalisten mit Moia Testfahrten in Hannover.
Auch er berichtet, was man schon woanders lesen konnte - die Fahrer sind angewiesen, die ganze Zeit zu fahren
und nicht irgendwo zu parken. Sie dürfen nicht mit den Fahrgästen sprechen, sie dürfen kein Tipp nehmen und das
Radio bleibt aus.
Und natürlich war auch dieser Testkunde immer der einzige Kunde. "Pooling, Sharing, Hailing" oder wie man
Sammeltaxifahrten auch immer gerade auf Englisch nennt, fand auch hier nicht statt, sondern eine gewöhnliche
Taxifahrt, nur anders verpackt.
Endlich mal ein Artikel der nach echtem Journalismus riecht und nicht nach PR. Genau genommen ein latent
kritischer Artikel. Dazu ein Promo-Video mit Robert Henrich, der durch sein gnadenloses Denglisch die
Sterilität und Abgehobenheit von Moia sehr schön herausarbeitet.
Sie beuten sich selbst aus und brechen Regeln: Wie Uber-Fahrer den Taxi-Unternehmen das Geschäft kaputt machen.
Sehr guter, aber erschütternder Bericht über schlimmes Staatsversagen und die unhaltbaren Zustände in Berlin.
13.10.`18
Erst nehmen sie Affen
Das Abendblatt berichtet in einem ganzseitigen Artikel über… . Moment, das ist ja gar kein Artikel!
Es sieht zwar so aus, aber in Wirklichkeit ist es eine Werbe-Anzeige der Fa. Moia! Erkennbar an dem
kleinen Dingsda drüber:
Und weil es nicht verboten ist, steht neben der Warnung vor der Werbung auch gleich noch das
Schlagwort, das man in die Köpfe der Menschen pflanzen will, damit sie schon mal die neue
Produkt-Kategorie akzeptieren, zu der das Ding gehört, das man ihnen später verkaufen will. So
benutzt man die gesetzliche Warnung vor der Werbung als Shuttle - clever,
oder?
Jedenfalls, da stehen in dem Artikel, pardon, in der Anzeige stehen lauter witzige Sachen, wie
z.B.
"Moia ist hip".
Oder das hier:
Trotz aller Innovation fahren die Fahrzeuge aber noch nicht von selbst. Deshalb sucht das
Unternehmen bis zum Start in der Hansestadt noch motivierte Fahrer. Neben einem sicheren,
unbefristeten Arbeitsverhältnis bietet Moia seinen Fahrern…
Ein "sicheres" und "unbefristetes" Arbeitsverhältnis. Wie sicher, wie unbefristet ist dieses
Job-Angebot gemeint, wenn die Moia-Autos von VW doch eigentlich als autonome, selbstfahrende
Autos geplant sind? Was, wenn es so weit ist und Moia keine Fahrer mehr benötigt? Endet dann
die "unbefristete" Frist?
In der Anzeige steht weiter:
Wer als Fahrer diese Bewegung anführen möchte, kann … als einer der ersten Teil der neuen
Moia-Mobilitätsbewegung werden.
Mit anderen Worten, wer als Fahrer an der Abschaffung seiner eigenen Existenz mitarbeiten möchte,
soll sich unbedingt bei Moia melden.
Moia ist "hip"? Nein, pervers, denn man erkennt hinter solchen Sprüchen die gleiche Moral, wie
bei der Sache mit den Affen, die VW für seine Abgas-Tests benutzt hat.
Erst nehmen sie Affen, dann nehmen sie Dich.
30.8.`18
Interview auf Zeit.de
Im Hamburg-Teil von Zeit.de ist ein Interview über das Moia-Problem mit dem Kläger und Betreiber
dieser Website veröffentlicht worden.
In der Serie "Elbvertiefung" ist der vollständige Text ungefähr in der Mitte der Seite zu finden.
Einen Auszug gibt es hier:
Zeit.de: Sie sprechen auf Ihrer Internetseite von einer "geplanten
Vernichtung der Taxis in Hamburg". Ist das nicht etwas drastisch?
Krijan: Ich könnte auch ein harmloseres Wort wählen, aber das würde der
Sache nicht gerecht. Hinter Moia steckt VW mit sehr viel Geld. So ein Konzern ist in der Lage, mit
Dumpingpreisen den Markt komplett aufzumischen und uns Taxiunternehmen an die Wand zu drücken.
Zeit.de: Der Elektroshuttle ist eine Konkurrenz, das ist klar. Warum
verbessern die Taxiunternehmen dann nicht ihre Angebote?
Krijan: Wir haben eine Beförderungspflicht und eine Tarifpflicht. Das ist
gesetzlich festgelegt. Der Taxifahrer kann sich also nicht aussuchen, was die Tour von der
Innenstadt zum Flughafen kosten wird. Diesen Preis bestimmen die Kommunen. Moia aber hat keine
festen Preise.
Zeit.de: Klingt für die Fahrgäste erst mal ganz gut …
Krijan: Aber was passiert, wenn die Taxis durch die Konkurrenz dezimiert
werden? Dann gibt es diese verlässlichen Preise nicht mehr – und Anbieter wie Moia können dann
aufgrund der hohen Nachfrage die Preise verdoppeln. Das macht zum Beispiel Uber in den USA auch so.
Zeit.de: Taxiunternehmen haben hierzulande doch auch Vorteile, zum
Beispiel reservierte Stellplätze im öffentlichen Raum.
Krijan: Wir dürfen aber nur an den Taxiständen halten. Wenn ich weiß, bei
einer bestimmten Kneipe ist richtig Party, da wollen permanent Leute Taxi fahren, dann kann ich
mich da nicht vor die Tür stellen, sonst kriege ich Abmahnungen oder böse Briefe. Ein Moia-Fahrzeug
kann sich in der Stadt überall hinstellen und auf die nächste Bestellung oder Kundschaft warten.
Zeit.de: Mit welchem Argument wollen Sie nun das Gericht überzeugen?
Krijan: Moia soll zur Hälfte Mietwagen sein und zur Hälfte "neue
Verkehrsart", wie es im Gesetz heißt. Diese "neuen Verkehrsarten" dürfen Behörden zu Testzwecken
zulassen. Wenn man dazu 20 Moia-Wagen erlaubt hätte, wäre die Welt noch in Ordnung. Aber Moia plant
einen Einstieg mit 1000 Fahrzeugen. Außerdem gibt es noch ein Problem.
Zeit.de: Welches wäre das?
Krijan: Laut Gesetz gibt es im Individualverkehr entweder Taxis oder
Mietwagen, bei denen ein Chauffeur Sie von A nach B bringt. Eine Konzessionierung für beides auf
einmal ist laut Gesetz nicht erlaubt. Bei Moia ist es in der Praxis aber trotzdem so: Wenn ein
Moia-Fahrzeug als Sammeltaxi unterwegs ist, darf der Fahrer gleichzeitig Bestellungen für
Exklusivfahrten annehmen. Das eine nennt sich Moia Pooling, das andere Moia Exklusivshuttle. Der
Exklusivshuttle ist praktisch ein Mietwagen – ohne die Einschränkungen, die sonst für Mietwagen
gelten.
Zeit.de: Die Sammeltaxis sollen bewirken, dass mehr Menschen auf ihr Auto
verzichten. Bedeutet das nicht auch für Sie mehr Kundschaft?
Krijan: Dass Leute ihr eigenes Auto abschaffen würden, hat man schon beim
Carsharing gesagt. Mit dem Argument, einen Verkehrskollaps zu verhindern, haben die Konzerne die
Politik überzeugt. Das hat sich aber überhaupt nicht bewahrheitet, die Leute behalten ihr Auto
trotzdem. Jetzt wird die nächste Sau durchs Dorf gejagt: statt Carsharing jetzt Ridesharing. Die
Leute werden aber nicht wegen Moia ihr Auto abschaffen.
Unter der Rubrik "Elbvertiefung auf Zeit.de gibt es den vollständigen Artikel:
29.8.`18
Mopo: "Angst vor Moia"
Die Mopo berichtet jetzt auch über die Klage und zitiert einen Sprecher vom Hansafunk.
„Er macht das als Privatperson, weil Taxizentralen und Verbände nicht klageberechtigt sind“, sagt
ein Sprecher von Hansa Funktaxi.
Mopo.de vom 29.8.18
28.8.`18
Das Abendblatt: "Taxifahrer verklagt Stadt"
Das Abendblatt berichtet über die Klage gegen unsere Hamburger Verkehrsbehörde und befragt Ivica
Krijan zu seiner Motivation:
„Meine acht Angestellten und ich wollen auch in Zukunft von unserer Arbeit als Taxifahrer leben
können“, sagte Krijan. „Wir wollen nicht, dass der öffentlicher Nahverkehr den Konzernen geschenkt
wird. Mobilität für alle wird es mit den Konzernen nicht geben, sondern nur das, was ihnen
maximalen Gewinn bringt. Mit Moia wird es mehr Stau und weniger ÖPNV geben. Das haben die
amerikanischen Städte mit Uber lernen müssen.“ Die bisherige Regulierung sei „vernünftig und
ausgewogen“.
Abendblatt.de vom 28.8.18
4.8.`18
Das Erste: "Mit Vollgas in den Verkehrskollaps"
Wer die Sendung in der ARD verpasst hat, kann sie auf YouTube sehen:
Der Film ist der Hammer, denn die Recherche der Journalisten bringt so einiges ans Tageslicht.
Auszüge:
Die Infrastruktur des ÖPVN, hier insbesondere die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen,
ist auf einem Stand aus den 70ger Jahren.
Wachsende Städte, zunehmende Einwohnerzahlen in Städten wurden ignoriert.
Der ÖPVN leistet deshalb bei weitem nicht mehr, was er soll.
In dieses Angebots-Vakuum dringen die Autokonzerne mit ihren Sharing-Angeboten vor.
76% der Kunden von Carsharing-Angeboten hätten sonst Bus&Bahn genommen.
50% dieser Strecken sind Bequemlichkeitsfahrten unter 5Km in der Innenstadt.
"Ridepooling" hat die gleichen negativen Effekte wie Carsharing.
Testkunden von Moia in Hannover und Allygator in Berlin wären sonst mit der Bahn gefahren,
Zitat: "Wie in der Steinzeit".
Ole Harms (Moia) und Tom Kirschbaum (Allygator) bagatellisieren das Phänomen dieser
Bequemlichkeitsfahrten und behaupten, wenn sie erst richtige Preise aufrufen, dann fahren die
Leute auch wieder mehr mit der Bahn, statt mit ihnen….
Vergleich mit San Fransisco widerlegt diese Aussage. Dort hatte Uber das gleiche versprochen,
wie jetzt z.B. Ole Harms von Moia.
In San Francisco sind 45.000 Ubers registriert und täglich 9000 davon auf der Straße.
Man spricht dort deshalb von dem "Uber-Stau".
Die Bahn in San Francisco macht Verluste seit es Uber gibt.
Die Lobbyisten der Autoindustrie haben die Politik infiltriert und Einfluss auf Gesetze
genommen, insbesondere das PBefG.
30.7.`18
Die Zeit: "Volkswagen nach dem Uber-Prinzip"
Zeit.de berichtet über Moia, das Uber-Prinzip und - uns!
Nach dem TV Bericht von "Report Mainz" in der ARD, kommt jetzt auch "Die Zeit" aus dem Quark
und berichtet über Moia, das Problem der Kannibalisierung des ÖPNV durch "Ridesharing"-Dienste
und die Vernichtung des Taxigwerbes durch Autokonzerne wie VW.
Interessant ist eine Studie, die in dem Zeit-Artikel erwähnt wird. Diese Studie belegt
angeblich, dass sich ÖPVN und "Ridesharing" ergänzen. In New York und San Francisco waren die Fahrgastzahlen der
öffentlichen Nahverkehrsbertiebe durch Uber und Lyft zurück gegangen, aber die Studie der
Forschungsorganisation Shared-Use Mobility Center (SUMC)" kommt zu dem Ergebnis, dass der
öffentliche Nahverkehr in seinem Kerngeschäft von Ridesharing nicht beeinträchtigt werde.
Hier die Partner dieser "Forschungsorganisation" Shared-Use Mobility
Center:
Dem gegenüber wird die Aussage eines Wissenschaftlers aus Berlin gestellt:
Tilman Bracher vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Berlin Zweifel: "Die Erfahrungen
zeigen, da sitzen dann ein oder zwei Leute drin, die in einem Kleinbus durch die Stadt
geschippert werden." Der Mobilitätsforscher fürchtet, dass Ridesharing die Verkehrsprobleme
zusätzlich verschärft.
Zeit.de
Diese Frage der Kannibalisierung des ÖPVN ist entscheidend für die Genehmigung von Moia in
Hamburg. Wenn es den PR-Experten und Lobbyisten der Autoindustrie gelingt, die Erfahrungen in
New York, San Francisco und anderen Städten zu diskreditieren und dabei die Öffentlichkeit,
Presse und vor allem die Politik einzuseifen, wird sie diese Frage für sich entscheiden.
Und dann sieht es schlecht für uns aus. Und für alle Bürger, die auf öffentlichen Nahverkehr
angewiesen sind.
Ach, und hier noch ein kleiner Text-Ausriss aus dem Artikel auf Zeit.de:
Hier geht`s zum Artikel auf Zeit.de:
25.7.`18
Report Mainz über Moia, Uber und Lobbyismus
Report Mainz sendet einen kritischen Beitrag über Heilsversprechen durch Ridepoolinganbieter wie
Moia, Allygator und Uber.
Ziemlich eindeutige Ergebnisse der Recherche der Journalisten:
Ridepooling führt zu mehr Verkehr nicht weniger.
Kunden in Testbetrieben steigen von Bus/Bahn um, nicht vom eigenen Auto.
Ridepooling kannibalisierte in San Francisco die Bahn.
Lobbyisten von Uber und Allygator nahmen Einfluss auf Gesetzgebung.
Politik will PBFG trotzdem schnell novellieren.
Professor für Urbanistik warnt davor.
Wer die Sendung verpasst hat kann sie in der ARD-Mediathek sehen oder spätestens nach Ablauf der
Verweildauer hier bei uns.
Am 30.7.2018 um 21.45 gibt es in der ARD eine weitere Reportage mit dem Titel "Mit Vollgas in den
Verkehrskollaps. Der Kampf um die Mobilität von morgen".
PS: Fast scheint es, die Presse wacht endlich auf.
1.6.`18
DieLinke ist auf unserer Seite
Ja, wirklich! Steht im Abendblatt…
30.5.`18
Unsere Presseerklärung zur IHK Veranstaltung
Heute fand eine Veranstaltung in der IHK Hamburg statt.
"In (fairen) Dialog: Das Nebeneinander in der Personenbeförderung in Hamburg" war der Titel. Lesen Sie das dazu.
19.5.`18
Abendblatt über "Neuen Nahverkehr"
Auch das Abendblatt berichtet über die Schau von Moia auf dem "New Mobility Day". Es geht aber auch
um autonomes Fahren und ein fahrerloses Elektro-Mobil der Bahn, deren geplanter Fahrdienst auch so
einen infantilen Namen trägt:"ioki".
Auf der Abendblattseite kann man abstimmen, ob man sich von einem fahrerlosen, autonomen Fahrzeug
fahren lassen würde.
Ganz zum Schluss erfährt man aber auch, dass der HVV für U + S-Bahnen "Systeme mit autonomen
Fahrzeugen" plant. Dass dies die Arbeitslosigkeit der Lokführer bedeutet - na und? Einigkeit und
Recht und Freiheit!
18.5.`18
Mopo über Moia
Anlässlich des „New Mobility Day“ in Hamburg berichtet die Mopo über Moia.
Und wieder einmal wird ausführlich erklärt, wie Moia funktioniert und wie toll das ist. Der
Widerstand der Taxibranche wird zu „Vorbehalten“ und „Bedenken“ klein geredet und dass wir gegen
Moia klagen werden, wird weder berichtet, noch erklärt. Lediglich zum Schluss gibt es eine
Andeutung in einem Zitat von MyTaxi-Chef Mönch.
Es ist überhaupt bemerkenswert, dass für die Mopo, MyTaxi-Chef Alexander Mönch als Vertreter der
Taxibranche für eine Befragung interessant war und nicht zum Beispiel der Chef von Hansa-Taxi, der
Chef von Taxi-Hamburg oder einer der zahlreichen Gewerbeverteter.
Ebenso wird die Ride-Sharing-Funktion der MyTaxi-App erwänt, jedoch nicht die von Hansa-Taxi.
Wenn es um „Innovationen“ und „Neue Mobilitätslösungen“ geht, sind diejenigen, die das Taxigeschäft
seit Jahrzehnten betreiben, für die Presse also offenbar keine Ansprechpartner mehr.
Und was hat der Experte für Innovation im Taxigewerbe zu sagen? Jedenfalls nichts neues, sondern
nur die typischen Phrasen eines Managers, der das Produkt seines Herrn verkaufen muss. Es wirkt,
als würde Alexander Mönch seine Weisheiten vom Blatt ablesen und er klingt dabei, wie unsere
geliebte Bundeskanzlerin, wenn sie die Raute-Geste macht und bei jedem Problem davon spricht, eine
gemeinsame Lösung finden zu wollen.
Aber das beste kommt zum Schluss: MyTaxi hat einen „Innovationsbeauftragten“. Das klingt nun eher
nach SPD. Oder HSV. Jedenfalls überhaupt nicht „disruptive“.
30.4.`18
"Jäger des Zufalls"
Ein wohltuender Artikel über den Alltag eines Taxifahrers. Aus der Perspektive eines Hansis mit GRT,
es ist aber für jeden was dabei.
27.4.`18
Qualitätsjournalismus
Hier ein weiterer unkritischer Artikel über Moia, samt Jubel-Kommentaren zur Vernichtung der Taxis
und voller Verachtung für Taxifahrer.
20.4.`18
Demo zum Kopfschütteln
Die Taxitimes mit einem guten Artikel zur Klarstellung.
18.4.2018
Mopo über Demo
Recht ausgewogener Bericht, jedoch mit tendenziösem Kommentar eines technikgläubigen Journalisten
aus der iPhone-Generation, der den Vorteilsversprechungen des Plattformkapitalismus unkritisch
glaubt.
18.4.2018
NDR über Demo
Gutes Interview mit einem Kollegen von den Alstertalern in einem von Gebühren finanzierten
Videostream wie aus der 3ten Welt.
18.4.2018
RTLnord über Demo
Journalistisch zugespitzter Bericht, der mehr Argumente gegen uns bringt, als für uns. Dem Bullshit
wird auch hier nicht auf den Grund gegangen.
Ausnahmen:
18.4.2018
Abendblatt über Demo
Guter Artikel über die Demo, die Gründe dafür (bis auf den Ausrutscher mit den Arbeitsbedingungen)
und die Hintergründe der Problematik. Dazu ein hervorragender Kommentar von Matthias Iken über eine
Zukunft ohne Jobs durch die digitale Revolution.
Bei allem Respekt für NDR, Mopo und Co, aber das ist Qualitätsjournalismus!
Artikel:
Kommentar:
Und weil gute Arbeit gutes Geld kostet, verraten wir auch nicht den Google/ Abendblatt-Trick mit dem
man die Paywall austricksen kann.
18.4.2018
TaxiTimes über Demo
Wie immer gute Arbeit in einem klasse Artikel zum Thema.
18.4.2018
Unsere Presse-Mitteilung
Unsere Presse-Mitteilung zur Demo gegen Moia gibt es hier… .
27.3.2018
Hannoversche Allgemeine Zeitung
Leider nur hinter einer Paywall.
Es wird über die Klage berichtet, die vielen Spenden und ein bestimmter hamburger Taxiunternehmer
wird zitiert, der erklärt, er befürchte unfairen Wettbewerb durch Moia & Co, da diese nicht an
Tarifpflicht etc. gebunden sind.
14.3.2018
NDR berichtet über Taxi-Streik
Bericht über den umstrittenen "Taxi-Streik" am 13.3.`18.